Rosie Jackson - Schlangensymbol - Acryl - Radierungen - www.rosiejackson.de
Leinwand Position - The Spiritual Revolution Project - Reality - Tableau C
Reality - Panel C - Exploring Spirituality

THE WORLD – REALITY
Tableau C

Die Suche nach Spiritualität

Rosie Jackson 2007
Acryl auf Leinwand, 100 x 120 cm

Leinwand Position - Reality - Tableau C - Detail 1
Reality - Tableau C - Detail 1

THE WORLD – REALITY
Tableau C, Detail 1

Dieser Ausschnitt zeigt zwei etwas unglückliche Global Villagers. Das große Gesichtsprofil gehört einer Frau aus dem Kongo, die angesichts ihrem überwältigenden Gefühl der Hoffnungslosigkeit gerade betet.

Die andere ist eine Rumänin, die unter Migräne leidet und sich selber in rigiden Lebensstrukturen fesselt. Ein Teil der heilgen  Zitadelle – umgeben von Stacheldraht – ist im Hintergrund sichtbar.

Leinwand Position - Reality - Tableau C - Detail 2
Reality - Tableau C - Detail 2

THE WORLD – REALITY
Tableau C, Detail 2

Hier werden einige der fatalen Folgen der Gewalt gezeigt, die wir bis jetzt gegeneinander und gegen unseren Planet gerichtet haben: die deformierte Pflanze, der einseitig gewachsene Schmetterling und der Vogel, der wegen Umweltverschmutzung seine Flügel nicht mehr bewegen kann.

Horus, der Ägyptischer Falkengott, steht innerhalb des Stacheldrahtes – die Grenze zur heiligen Zitadelle. Er schaut hinaus nach rechts über ein riesiges Lager von nuklearem Abfall.

Auf diesem Tableau sind trotzdem Symbole des Wachstums, Potentials und Mitgefühls dargestellt. Hier erscheint die Krone des siebten Chakras – ein Symbol der Spiritualität

Leinwand Position - Reality - Tableau C - Detail 3
Reality - Tableau C - Detail 3

THE WORLD – REALITY
Tableau C, Detail 3

Dieser Ausschnitt zeigt eine heilige Zitadelle, umgeben von Stacheldraht (siehe Text unten) und 4 Global Villagers:

Global Villager 32: eine indische Frau, die Brennholz auf den Platz von Chandigarh trägt. Dabei nimmt sie das bunte, lebendige Geschehen der Stadt nicht wahr, weil ihr Blick auf die verrotteten Gebäude gerichtet ist.

Global Villager 50: ein Baby aus Pakistan in den Armen seiner Mutter, nachdem sie von einem Erdbeben entflohen sind; er weint, weil er nicht genug Milch bekommt und weil er die Angst seiner Mutter spürt.

Global Villager 27: eine indische Bettlerin im grünen Schal aus Varanasi, die bald vor Hunger sterben wird, weil ihre Angst vor Schmerz sie hindert, sich fort zu bewegen

Global Villager 30: eine von jedem verachtete „unberührbare“ indische Frau aus Bombay, die mit ihrer niedrigen Existenz als Backstein-Auspackerin einverstanden ist, um schlechtes Karma abzuarbeiten

Innerhalb der großen, fast unnahbaren religiösen Zitadelle befinden sich imposante Gebäude - Kathedrale, Moscheen, Paläste und Türme – und Statuen wichtiger Persönlichkeiten oder Götter wie Mao, die Schwarze Tara, Konfuzius, Buddha und die drei ägyptischen Gottheiten (Thoth, Gott des Wissens; Nut, Göttin des Himmels; Horus, der Falkengott).

Die Zitadelle ist umgeben von Stacheldraht, durch Mauern getrennt und von zahlreichen unsichtbaren Anbetern bewohnt. Diese gehorchen strikten Regeln, schränken sich ein, betrachten sich als mangelhaft und unterwerfen sich kritiklos der Macht des Höheren.

Aber ein paar haben angefangen, dies in Frage zu stellen: ein grüner Such-Arm (rechts) und ein blauer Such-Arm (mittig) versuchen ihr Getrenntsein zu beenden und durch Löcher Kontakt mit anderen aufzunehmen, jedoch ohne Erfolg.

Die Zitadelle wird von einem dunklen drohenden nuklearen Pilz gekrönt, entfacht durch mächtige Gedankengefängnisse aus zusammengeschweißter negativer Energie. Rechts verbreitet sich ein riesiges Lager von nuklearem Abfall und links wird eine Insel von einer Öl-Fabrik in Besitz genommen.

Die fatalen Folgen der Gewalt, die wir bis jetzt gegen einander und gegen unseren Planeten gerichtet haben, werden angedeutet durch eine deformierte Pflanze, einen verschmutzten Vogel und einen einseitig gewachsenen Schmetterling.

Dazwischen erscheinen aber auch Symbole des Wachstums, Potentials und Mitgefühls – eine Krone des siebten Chakras, ein liebendes Vogelpaar auf dem Stacheldraht, das große giftschluckende Ginko-Blatt (der einzige nach Hiroshima überlebende Baum) und die goldene Mitte vieler schwebender Keime.

Bis jetzt haben traditionelle Religionen unsere Weltprobleme nicht erfolgreich gelöst. Die Überzeugung, dass jeder seine eigene Religion für das einzige „Richtige“ hält, ist reichhaltiges Futter für jeden Krieg.

Alle Global Villagers werden aufgefordert, die spannende innere Reise der Selbsterfahrung anzutreten und ein klares Bild ihrer eigenen Verhaltensmuster zu schaffen. Dann werden sie erkennen, dass Hass auf Projektionen, niedrigem Bewusstsein oder Mangel an Information basiert.

Wenn die Global Villagers ihre Feindbilder und ihre feste Ideen von „gut“ und „böse“ auflösen, ihre Opferrollen aufgeben und ihre neuen Rollen als Götter aufnehmen, dann werden sie in der Lage sein, existierende Regeln oder Prinzipien zu untersuchen und zu entscheiden, ob sie dem Wohlergehen der Welt dienen.

Es geht nicht darum, schon existierende religiöse Überzeugungen aufzugeben, sondern aus Mitgefühl zu handeln, nach dem „Wir sind alle eins“-Prinzip zu leben und „die Verwandlung zu sein, die wir in der Welt sehen wollen“ (Ghandi). Somit wird eine neue universelle Spiritualität entstehen.

Was ist unser nächster Schritt? Der blaue Fußabdruck (oben rechts) lädt uns ein zu entscheiden, welche Spuren wir in Zukunft hinterlassen wollen.

Leinwand Position - Reality - Tableau C - Detail 4
Reality - Tableau C - Detail 4

THE WORLD – REALITY
Tableau C, Detail 4

Dieser Ausschnitt zeigt die fünf Wege zu den fünf Eingängen der heilgen Zitadelle.

Sie sind schwer begehbar: zwei davon sind mit Hindernissen (Mauern und geschlossenen Türen) versehen.

Der lilane Pfad lässt nur gläubige Pilger von Prozessionen hinein, die gewisse Rituale beschließen und gewisse Objekte für heilig erklären.

Die anderen Pfade darf man nur unter bestimmten Bedingungen betreten (z.B. sich selbst einzusperren wird durch Beine in Befreiungs-Ketten symbolisiert oder auch mit Schachteln voller Sünden).

In der Zitadelle wohnen schon zahlreiche Leute, die sich selbst als mangelhaft betrachten und sich der Macht des Höheren kritiklos unterwerfen.